www.helstorf.de
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Helstorf und seine Geschichte:

 


Unmittelbar am rechten Leineufer auf einer Bodenerhöhung liegt der Ort Helstorf. Bis 1974 war Helstorf eine selbstständige Gemeinde und wurde dann durch die Gebiets- und Verwaltungsreform ein Ortsteil der Stadt Neustadt a. Rbge. im Landkreis Hannover. Helstorf liegt ca. 17 km nordöstlich von Neustadt und zählt 1990 ca. 1200 Einwohner.
Helstorf wird eine uralte Siedlungsstätte sein, Urnenfunde deuten darauf hin. Nach einer volkstümlichen Erklärung des Ortsnamens, soll sich hier in vorchristlicher Zeit ein Heiligtum der germanischen Göttin Hel befunden haben.
Leider ist aus der Entwicklung des Dorfes wenig bekannt. Beim Brand des Pfarrhauses im Jahre 1866 sind die Akten zugrunde gegangen. Fest steht, dass Helstorf auf eine sehr alte Vergangenheit zurückblicken kann. Früher Helstorne genannt, wurde der Ort bereits in einer Urkunde des Papstes Hadrian IV. aus dem Jahre 1154, die die Abgabenlasten zugunsten des Klosters Corvey aufzählt, erwähnt. Nachweisbar ist der Ort in einer handgeschriebenen Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1160, die in Latein verfasst ist. Daraus geht hervor, dass ein Herr Mirabilis dem Bischof Wernherr von Minden zwei Hufe in Helstorpe schenkte.
Im Jahr 1336 bestanden ausser einigen Gütern (Curien) mehrere Höfe und beträchtliche Ländereien. Aus weiteren Urkunden ist zu ersehen, dass im Laufe der Jahrhunderte noch mehr Ländereien verkauft oder dem Kloster Mariensee geschenkt wurden. Viele Hausinschriften deuten heute noch auf eine furchtbare Feuersbrunst im Jahr 1678 hin, bei der das halbe Dorf zerstört wurde.
In früheren Jahrhunderten war Helstorf ein dörfliches Gemeinwesen. Bauern, ländliche Handwerker und Tagelöhner prägten diese Lebensform. Mit den Ostflüchtlingen nach dem zweiten Weltkrieg setzte verstärkt ein Zustrom meist städtisch orientierter Neubürger ein, der Helstorf zu einen ländlichen Wohnstandort werden liess. Geschäfte und Betriebe siedelten sich an. Landwirtschaft wird heute nur noch von wenigen Höfen betrieben, so dass Ursprüngliches kaum noch sichtbar ist.
Auch Helstorf ist von der Neuzeit nicht übergangen worden. Sie veränderte das Dorfbild und das Leben und Treiben in den Häusern und Strassen. Die alten Sitten und Gebräuche sind fast verschwunden. Es bildeten sich neue Siedlungsschwerpunkte. Das heutige Helstorf besteht eigentlich aus drei Ortsteilen: dem alten Dorfkern, der Siedlung Auf dem Papenberg und dem Hohen Ufer. Letztere verdankt ihre Entstehung der unmittelbaren Nähe der angrenzenden Bundeswehrkaserne Wilhelmstein.
Die Bockwindmühle, die bis etwa 1923 in Helstorf am Eingang des Dorfes (Tankstellengelände) betrieben wurde, musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Ein sehr altes Strohdachhaus neben der Kirche erlitt das gleiche Schicksal. Auch der Schornstein der ehemaligen Ziegelei Rust zwischen Helstorf und Vesbeck, die 1965 stillgelegt wurde, musste weichen.
So hat auch der moderne Verkehr das Seine getan, den Sinn für die familienhafte Dorfgemeinschaft zu lockern. Im vergangenen Jahrhundert(1800-1900) war Helstorf verkehrsmässig noch schlecht dran. Nach Hannover führte teilweise ein Feldweg, der besonders bei regnerischem Wetter an manchen Stellen kaum passierbar war. Die Wagen waren gezwungen, über Neustadt nach Hannover zu fahren. Über die Leine musste mit einer Fähre übergesetzt werden.


Das Ortswappen

Das ehemalige Gemeindewappen wird seit der Gebietsreform 1974 als Dorfwappen weitergeführt. Das Wappen wurde 1960 von Herrn Sackewitz entwofen.
Es zeigt einen durch eine Wellenlinie geteilten Schild. Im hellen, oberen Feld befindet sich ein goldverzierter Richterhut über 2 gekreutzten blauen Handschuhen. Sie sind die Insignien des Patrimonialgerichtsherrn Johann Hemme (gest. 1703); dessen Grabstein nordwestlich der Kirche steht. Im unteren blauen Feld ist die Kastenfähre abgebildet, sie erinnert an den ehemaligen Fährbetrieb über die Leine.

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